Bitte nicht falsch verstehen! Porsche, Benz AMG, Audi und BMW ist die hohe Kunst des Automobilbaues, unbestritten!
Das sehe ich komplett anders. Porsche gehe ich teilweise mit, weil immerhin die hohen 911 Modelle neue Benchmarks liefern, was an straßenzugelassener Leistung unterhalb von Luxus-Supercars möglich ist. Bei den anderen Herstellern sehe ich es eher weniger, da der Punkt Kosten in den letzten 10 Jahren völlig absurd geworden ist. Für mich gehört zur "Kunst des Automobilbauens" eben auch in die Rechnung wie viel ich für das Endprodukt bezahlen im Verhältnis zu was ich bekomme.
Wow, ein AMG One ist so schnell und hat so viel F1 Technik oder sowas drin. Ja gut, wenn ich keinerlei Budget Limitierung für den Kaufpreis oder Wartungskosten habe, kann ich halt auch einfach bauen was ich möchte. Deswegen finde ich Hypercars und Co völlig uninteressant. Oh wow und ein AMG GT in den hohen Motorisierungen ist schneller als eine C8 Stingray - Aber für den Kaufpreis davon muss man aber auch die Z06 als Vergleich nehmen, die dann den GT wieder komplett zersägt. Was eine Wartung und Ersatzteile bei Mercedes im Vergleich zu Chevy kosten, will ich gar nicht erst drüber nachdenken.
Und außer immer größeren Display-Firlefanz und halbgare Fahrassistenten wissen auch die deutschen Hersteller nicht womit sie noch rausstechen sollen. Gerade wenn die ganze Fahrzeugpalette nur noch ein Copy-Paste Interieur hat, komme ich aus dem Gähnen nicht mehr raus, für mich sollen Modelle eigenständig herausstechen und nicht einfach nur ein übergreifendes Markendesign in 12 verschiedene Fahrzeugformen gepresst darstellen. Steigt man in die C8, sieht so kein anderes Auto innen aus. Auch nicht in der gesamten GM Fahrzeugpalette. Und der Klang der modernen AMGs oder M Modelle ist einfach nur zum schämen, da klingt selbst mein Proceed GT nach mehr. Und dann wären da noch Themen wie Fake Endrohre oder neuerdings gerne auch 2,5t Gewicht wegen Hybrid Systemen.
Die hohe Kunst des Automobils ist für daher tatsächlich eher etwas wie der leider eingestellte Camaro ZL1 1LE, der in den USA um $70k gekostet hat und sogar mit einem Huracan Evo oder 650S mithalten kann auf dem Track bzw. auf der Nordschleife mit einem aktuellen M4 CSL gleichauf ist. Eine C8, die in allen Varianten einfach das kann, wo andere Hersteller den 1,5 bis 2-fachen Kaufpreis für abrufen - Auch wenn der EU Preis inzwischen nicht mehr ganz so raussticht im Vergleich zu vor 2 Jahren oder eben USA. Und natürlich was jetzt die C8 ZR1 raushaut, wo selbst Autos mit einem 7 stelligen Kaufpreis abgehangen werden können.
Wenn da irgendwer ein KO Kriterien in diesen Autos findet, die anscheinend strengster Geheimhaltung unterliegen oder man sich vielleicht selbst bewusst ist, dass diese Punkte als KO Kriterium ggf. lächerlich wären, sei es drum. Reisende soll man nicht aufhalten, viel Spaß wer mit anderen Marken glücklicher wird. Für mich gehen die deutschen Marken als gute Alltagsautos durch, aber nichts wo ich irgendwo noch große Emotionen mehr vermittelt bekomme, schon gar nicht mehr im Wie-groß-kann-so-ein-Kühlergrill-eigentlich-noch-wachsen-Design oder eben der dahinterstehenden Community. Zum Glück gibt's bald den Elektro-Cayman und Elektro-M3, dann müssen wir wenigstens nicht mehr so tun als würden diese Autos in ihrer aktuellen Form noch auf Fahrspaß und Emotionen ausgelegt sein.
Aber einen Punkt muss man den deutschen Marken lassen: Die Spitzenmodelle sind immerhin so langweilig geworden, dass man sich keine Gedanken um Neider oder Autozerkratzern machen muss, weil sich keine Sau mehr für diese Autos interessiert und sie im Straßenbild auch nicht mehr auffallen in ihren 40 Abstufungen der kreativen Farben Reinweiß, ein klein wenig Grau, Grau, noch etwas dunkleres Grau, Fast-Schwarz und Schwarz wahlweise in Uni, Metallic oder selbstverständlich matt, natürlich zu absurd hohen Aufpreisen.